Ab wann ist ein Gitarrenpart intus?

Ganz einfach: Wenn sie nicht mehr nachdenken müssen. Sobald sie sich konzentrieren müssen, ist es noch nicht im «Rückenmark» wie ein Bassist in unserer Band immer zu  sagen pflegte. Ich für mich habe dies noch ein wenig gegliedert:

  1. Du spielst es für dich alleine auf dem Sofa und denkst über jeden Takt nach – noch nicht gesichert.
  2. Du spielst es für dich alleine auf dem Sofa und guckst gleichzeitig eine Netflix-Doku – nicht schlecht Herr Specht.
  3. Du spielst den Song deiner Partnerin oder deinem Partner vor, zitterst wie Espenlaub aber kriegst es über die Runden – schon besser
  4. Du hast mit deiner Band Probe und nach dem Anzählen klappt alles – Bingo, doch nun fehlt die Königsdisziplin – Der Gig!
  5. Spielst du während eines öffentlichen Auftritts (je mehr Personen, desto aussagekräftiger) das Eingeübte tadellos und hast gleichzeitig noch eine lockere Verbindung zum Publikum, so ist es absolut intus!

Worauf ich hauptsächlich hinaus will. Spielt man es im Schlaf und vor allem: Kann man es fehlerfrei vorspielen, so ist es eingeübt. Ich für mich merke immer an den Auftritten, dass ich zwar ein neues Stück eingeplant habe, aber LIVE dann feststellen muss, dass der Respekt zu gross ist in die falschen Saiten zu hauen, und ich deshalb lieber den nächsten Song einzähle.

Leider ist es aber auch so, vor allem in einer Band, dass, sobald das Stück zig- oder sogar hundertmal (kommt mit den Jahren zusammen) vorgetragen oder geprobt wurde, genau dieser Song einem zu Halse raushängt. Tja man kann nicht alles haben und so bewundere ich Bands wie ZZ-Top, die so genial sie sind, Jahrzehnte die gleichen Songs spielen und sie so spielen, dass trotz aller Routine immer noch Freude herrscht.