Plektrum, mit ohne, weich oder hart?

Alles geht! Willst du tönen wie Mark Knopfler (Dire Straits / Solo), wirst du ohne Plektrum spielen (Plural: Plektren). So hast du diesen perligen, «spickigen» Fingerbeeren-Sound der Dire Straits. Knopfler benutzte in den ersten Jahren eine Fender Stratocaster (Inspiriert von den Shadows), die in Kombi mit den Fingern eben diesen «Dire-Straits»-Sound ergeben.

Für das blosse Schlagen der Gitarre reicht der Daumen, oder der Fingernagel (Fläche, nicht Kante) des Zeigefingers beim Abwärtsschlag bzw. der Fingernagel des Daumens beim Aufwärtsschlag. Ebenfalls geht’s mit einem weicheren Plektrum.

Spielst du hauptsächlich akustisch Fingerstyle, Delta-Blues, begleitest dich zu Song mit Fingerpicking oder im «Mani Matter»-Style, so brauchst du ebenfalls kein «Plek». Schnelle Fingerpicking-Patterns können (fast) nie mit schnellen Plektrumspiel erreicht werden, schon gar nicht, wenn zwei Saiten gleichzeitig/miteinander bedient werden. Hier käme allenfalls eine Kombi von Plektrum und Fingern ins Spiel: «Hybrid-Picking»! Wir bedienen die Basssaiten mit dem Plektrum, das wir zwischen Daumen und Zeigefinger halten und die drei Diskantsaiten (Melodiesaiten G, B und e) spielen wir mit Mittel- und Zeigefinger. Der kleine Finger der rechten Hand kommt hie und da bei einigen Gitarristen zum Einsatz, doch Mittelfinger und Ringfinger reichen in der Regel in Kombination mit dem Plektrum aus. Diese Spielweise wird oft von den Nashville-Gitarristen benutzt. Ebenfalls spielte auch James Burton, der LIVE-Gitarrist von Elvis Presley mit dieser Technik.

Für Pop, Rockabilly, Rock’n’Roll oder Rock etc. wird häufig ein Plektrum benutzt. Mit anderen Worten ist das Spiel mit dem Plektrum die häufigere Wahl, als das Finger- oder «Hybrid-Picking».

Kommen wir noch zur Dicke oder Stärke des Plektrums. Häufig werden folgende Stärken verwendet:

  • 0.46 mm (Thin)
  • 0.61 mm (Light Medium)
  • 0.69 mm (Medium)
  • 0.76 mm (Heavy)
  • 1.00 mm (X-Heavy).

Das extreme Spektrum reicht natürlich von 0.3mm bis 6mm.

Für das Strumming von Akustikgitarren bzw. fürs Recording dieser Gitarren würde ich ein butterweiches Plektrum verwenden, da es genau diesen feinen Sound ergibt. Benutzt man zu Strummen (Schlagen) zu harte Plektren, so tönt es vielfach zu «ruppig», was aber unter Umständen gewollt sein kann, wenn es gekonnt eingesetzt wird.

Fürs Solieren eher härtere Plektren verwenden, fürs Solieren auf derAkustischen noch härtere, doch das Solieren auf der akustischen Gitarre ausserhalb des Fingerstyles oder Delta-Blues-Picking ist nicht so meine Sache. Dann lieber auf die E-Gitarre wechseln.

Abschliessen kann man sagen, dass Jazzer eher ein dickeres Plektrum in Kombination mit härteren Saiten (und einer flachen Saitenlage) benutzen und Rockgitarristen eher das Gegenteil.

Aber wie immer: Einfach selber ausprobieren und rausfinden, was einem am besten liegt.